Wie funktioniert Photogrammetrie?

11.10.2024 | Vermessung

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Photogrammetrie beschreibt das Generieren einer dreidimensionalen Punktwolke aus den Informationen zweidimensionaler, georeferenzierter Bilder. Häufig werden hierzu Drohnen genutzt, mit denen in kurzer Zeit auch komplexe Objekte aufgenommen werden können.

1 Flugdurchführung

Die gesamte Datenerfassung erfolgt über die Aufnahme von wenigen hundert bis zu mehreren tausend Einzelbildern aus der Luft. Dabei muss jeder Teil des Objekts aus verschiedenen Winkeln aufgenommen werden. Um konstante und zuverlässige Ergebnisse zu gewährleisten, werden sämtliche Flüge – sofern möglich – teilautomatisiert durchgeführt. Im Rahmen der Flugplanung werden einzelne Missionen geplant.

1.1 Missionsplanung

Zum Einsatz kommen z. B. Oblique-Flüge im DoubleGrid-Muster. Hier werden in sowie entgegen der Flugrichtung Schrägaufnahmen erstellt, als DoubleGrid in zwei senkrecht zueinander gerichteten Hauptflugrichtungen. Damit werden insbesondere weitläufige Objekte (z. B. Hallendächer, Baustellen, etc.) aus vier Himmelsrichtungen aufgenommen und auch hervorstehende Bauteile präzise erfasst. Handelt es sich um freistehende Objekte mit geringer Grundfläche (z. B. Windkraftanlagen, Ein- und Mehrfamilienhäuser, etc.), werden in der Regel POI-Flüge programmiert. Dabei fliegt die Drohne in kreisförmigen Routen um den festgelegten Mittelpunkt bzw. das festgelegte Objekt. Handelt es sich um komplexe Objekte, muss jedoch ein großer Teil auch manuell geflogen werden. So kann auch nah um Hindernisse navigiert und z. B. die Unterseite eines Objektes aufgenommen werden.

1.2 Ground Control Points

Sogenannte Ground Control Points (GCPs) werden dafür genutzt, das später generierte Modell im dreidimensionalen Raum anzuordnen, ggf. zu entzerren und so die Genauigkeit der Ergebnisse zu erhöhen. Dank moderner GNSS-Technik, z. B. der Nutzung von RTK-Netzwerken, kann hierauf oftmals verzichtet werden, da bereits eine hohe absolute Genauigkeit erreicht wird. Andernfalls werden die gewählten Punkte am Boden markiert und gemeinsam mit dem Objekt aufgenommen. Die spätere Anpassung erfolgt in der genutzten Software.

2 Datenverarbeitung

Photogrammetrie beschreibt das Genierieren einer dreidimensionalen Punktwolke aus den Informationen zweidimensionaler, georeferenzierter Bilder. Die genutzte Software ist dafür zuständig, anhand der in den Aufnahmen hinterlegten Daten zu Position und Ausrichtung der Kamera wiederkehrende Punkte zu erkennen und in dreidimensionale Punkte umzurechnen. Die daraus entstandene Punktwolke enthält die gesamten dreidimensionalen Informationen der Datenerfassung. Über eine Vernetzung kann außerdem ein texturiertes 3D-Modell erstellt werden. Sowohl Punktwolke als auch Modell können für Messungen oder Visualisierungen genutzt werden.

Die generierten Daten werden in den gewünschten Dateiformaten exportiert. Während für Punktwolken meist das .ply oder das .las Dateiformat genutzt werden, kommen für texturierte Modelle häufig .obj oder .b3dm zum Einsatz. Diese sind mit gängiger BIM-Software oder Software aus anderen Fachbereichen nahtlos kompatibel.

Die auf dem Markt verfügbaren Softwareangebote unterscheiden sich hinsichtlich ihres Funktionsumfangs, ihrer Genauigkeit sowie ihrer Verarbeitung auf lokaler Hardware oder über Cloud-Dienste.

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